Anliegen

Wer und was ist das Netzwerk?

Angesichts einer breiten Erkenntnis- und Erfahrungslage zur Wirkmächtigkeit rassifizierender Strukturen, Diskurse und Praktiken in Schule und Schulpädagogik, bringt das Netzwerk Rassismuskritische Schulpädagogik Wissenschaftler:innen, Lehrende an Schulen und Hochschulen, (Sozial-)Pädagog:innen und Erzieher:innen, Schüler:innen, zivilgesellschaftliche Gruppen und engagierte Einzelpersonen für eine kritische analytische und pädagogisch-praktische Bearbeitung von Rassismus in Schule und schulischen Feldern zusammen. 

Was sind die Anliegen des Netzwerkes?

Das Netzwerk zielt mit seinen Aktivitäten darauf ab, rassismuskritische Perspektiven auf Schule als Organisation und bedeutsames pädagogisches Handlungsfeld zu stärken. Hierzu schafft es einen fachübergreifenden thematischen Diskussionszusammenhang, der rassismuskritische Expertise im Kontext Schule bündelt und ihren Einbezug in die schulpädagogische Forschung, Theoriebildung und Konzeptentwicklung stärkt. Das Netzwerk möchte zugleich rassismuskritisch arbeitende sowie von Rassismus betroffene Akteur:innen der Schule unterstützen, miteinander vernetzen und so den Austausch über sowie die Bearbeitung von Rassismus im Feld der Schule vorantreiben.  

Wie werden Rassismus und Rassismuskritik im Netzwerk verstanden?

Rassismuskritik wird im Netzwerk als eine vielgestaltige Praxis sowie als ein vielstimmiger diskursiver Einsatz in Schule, insbesondere im Feld der Schulpädagogik verstanden. Dabei wird Rassismus als ein soziales Verhältnis und strukturelles Merkmal von Gesellschaft betrachtet, das auch die Schule und angrenzende Felder – wie Schulpädagogik, Bildungsforschung, Lehrer:innenbildung, Bildungspolitik und -verwal tung – durchzieht sowie in diesen (re-)produziert wird. Das beinhaltet sowohl die differenzierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen und Konjunkturen von Rassismus (z.B. Antisemitismus, antischwarzem und antimuslimischen Rassismus oder Rassismus gegen Rom:nja  und Sinti:zze) als auch eine Berücksichtigung der Verwobenheiten von Rassismus mit anderen Ungleichheits- und Machtverhältnissen wie Klassismus, Sexismus oder Ableismus. Dies schließt die kritische Auseinandersetzung mit eigenen Eingebundenheiten der am Netzwerk beteiligten Akteur:innen in rassistische Diskurse im Rahmen der Netzwerkarbeit ein.

Für die Etablierung einer rassismuskritischen Schulpädagogik knüpft das Netzwerk zum einen an breite Diskussionen zu außerschulischen pädagogischen Feldern, etwa in der Sozialen Arbeit, sowie an bestehende Initiativen mit Bezug zur schulischen Praxis an. Zum anderen steht der Rassismuskritik im internationalen Zusammenhang inzwischen ein ausgearbeitetes Instrumentarium an analytischen Perspektiven, Begriffen und Theoremen zur Verfügung (z.B. der Critical Race Theory, Intersektionalität, des Institutionellen Rassismus, der Critical Whiteness oder Postkolonial Studies), die von den Mitgliedern des Netzwerks unterschiedlich verfolgt und diskutiert werden. 

Wie arbeitet das Netzwerk?

Das Netzwerk ist ein offener Denk- und Diskursraum. Vor dem Hintergrund der dargestellten Anliegen sinddie Interessensgebiete und Arbeitsweisen des Netzwerks dynamisch. Aktuelle Arbeitsformen umfassen regelmäßige Netzwerktreffen, die im Wechsel von unterschiedlichen Mitgliedern des Netzwerks organisiert werden, sowie die Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen zur Erarbeitung und Organisation von internen und öffentlichen Diskussionsformaten (z.B. Ringvorlesungen und Tagungen). Das Netzwerk beschäftigt sich zurzeit fokussiert mit folgenden Themen:

  • Ermöglichung eines fachübergreifenden thematischen Zugangs (Austausch & Diskussion)
  • Bündelung und Einsatz rassismuskritischer Expertise (Einspruch & Aktion)
  • Stärkung der Sichtbarkeit rassismuskritischer Auseinandersetzungen (Sichtbarkeit & Nachhaltigkeit)
  • Solidarische Unterstützung (Empowerment & Powersharing)
  • Anfragen an die eigene professionelle Praxis und Positioniertheit (Reflexion & Selbstkritik)

Bei Fragen zum Netzwerk oder Interesse an einer Mitarbeit können sich Interessierte an die Emailadresse des Netzwerks wenden.